Samstag, 12. Januar 2019

Viñales #walkanddriveabout

Start der Bus-Tour durch das malerische Tal von Viñales. Eingestimmt wurde ich schon durch das beeindruckende Panorama beim Frühstück! Wir waren tatsächlich nur fünf Teilnehmer. "Wieder" zwei Franzosen und zwei Russen, die aber nach Deutschland ausgewandert sind. Sie arbeitet bei Check 24 als Produktmanagerin und er ist Softwareentwickler. Beide sind jetzt in München heimisch und fühlen sich mehr als wohl und angekommen. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie die Leute eine völlig fremde Sprache dann doch so schnell lernen und nach dieser kurzen Zeit gut beherrschen. Aber wenn Du musst, ist das wohl eine ganz andere Art der 'Motivation'.
Die erste Station war eine im Berg gelegene Schlucht mit einem Höhlensystem. Vor dem Eingang dieser, gab es erst einmal eine 'selbstgepresste' Erfrischung "Zuckerrohrsaft mit Ananas und - ihr werdet es erraten - mit Rum" 😁
Sehr sehr lecker... Nach ein paar Schritten durch eine Höhle, kamen wir an ein Ufer. Hier wird der Berg durchflutet von einem benachbarten Flusslauf. Ab dann ging es mit dem Boot weiter durch die beeindruckende Szenerie aus Gesteinsbildungen. Auf der anderen Seite des Berges ging es wieder hinaus ins Sonnenlicht und auf festen Boden. Weiter ging es zu einer riesigen Felsmalerei. Diese war wohl ein politisches Instrument zu Zeiten der Revolution in den späten 60ern. Mal etwas anderes als die kleineren klassische Höhlen-/Wandmalereien, die man da sinnbildlich vor Augrn hat. Am Schluss des Ausfluges haben wir einem Bauern beim Zigarrendrehen zugeschaut und seinen selbst angebauten Kaffee probiert. Obwohl ich das mit dem Kaffee interessanter fand 😉. Unser Guide berichtete uns fernab und zwischen den Stationen ein paar interessante Details zum kubanischen Leben, Arbeiten und Lifestyle. Hier verdienen die meisten Menschen nicht ausreichend Geld zum Leben (ein Arzt verdient um die 25 CUC p.M. - umgerechnet 22 €). Überleben können die meisten nur in Familien, wenn alle füreinander arbeiten gehen. Ein Leben als Single scheint hier unmöglich. Dennoch arbeiten die meisten hier nicht, um zu leben, sondern "for passion". Das Skurrile daran, ein Taxifahrer verdient mehr als ein Arzt.
Kuba scheint sich wohl noch zu sehr auf den Tourismus zu konzentrieren und nicht auf seine Spitzenleistungen. Viele glauben wohl auch an die USA als Retter in der Not...
Die Wandertour am nächsten Tag war mein persönliches Highlight der Tage hier in Viñales. Es waren zwar mehrere angemeldet, doch mein Guide zog mit mir alleine los 😁. Ruben hieß er und konnte sehr gut Englisch sprechen. Habe ihn Löcher in den Bauch gefragt. Ganz nebenbei bemerkte ich, dass mein Englisch doch gar nicht so schlecht ist. Je öfter die Konversationen über die üblichen "need a Taxi" oder "check please" hinausgingen, wurde es immer flüssiger.
Wir nahmen einen Weg durch Felder und "Wälder" durch das Tal von Viñales. Die Erde ist hier ziemlich rot und erinnerte an die von Australien. Ruben zeigte mir viele Pflanzen like Beans, Papayaya, Guava, Pineapple uuuuund the most important thing in the world: COFFEE. Kaffeebohnen kaufte ich vom Bauern in einer Plasteflasche #recycling. Ruben erzählte mir, dass der Kaffee hier oft auch mit Erbsen gestreckt wird. Das fällt beim Pulver für das ungeschulte Auge gar nicht auf, denn die Erbsen werden beim Rösten ebenso dunkelbraun, wie die Kaffeebohnen. Aber man schmeckt den Unterschied... An einer weiteren Station habe ich noch einmal eine Vorführung über die Tabakpflanze und wie man eine Zigarre dreht bekommen. Diese hier war jedoch informativer. Denn was ich nicht wusste war, zum einen werden nur die unteren (weniger wertvollen) Blätter der Pflanze für Zigaretten verwandt und im Vergleich zur Zigarette werden keine Strunken des Blattes mitverarbeitet. In dieser mittleren großen Ader des Tabakblattes steckt wohl das meiste Nikotin. Ergo ist die Zigarette das Abfallprodukt einer Zigarre...
Auch interessant, bei der Lagerung der Blätter wird für das Aroma eine Art "Lotion" aufgetragen aus Pineapple-Juice und Honig. Hier hat jeder Bauer sein eigenes Rezept. Beim Drehen der Zigarre wird ebenso Honig als natürlicher Kleber verwandt und für die Seite am Mund kommt auch ein bissi Honig dran. Die waren gar nicht so stark wie ich dachte, aber ich werd' wohl trotzdem kein Fan davon.
Ruben erzählte mir ein bisschen über sich. Er ging, was auch üblich ist auf Cuba, 12 Jahre zur Schule und danach zum Militär - Pflicht sind hier 25 Monate für Männer - Frauen dürfen ebenso, ist jedoch nur eine Option und wird fast nie genutzt. Danach hat er Touristik studiert und arbeitet in einem staatlichen Reisebüro. Wir kamen auf das Thema Auto. Auf Kuba besitzen ja fast nur Taxifahrer eines. Im Krassen Gegensatz dazu ist es quit easy an eine Driver's License zu kommen. Du machst einen Test und der ist auch noch for free. Fahrstunden kannst Du nehmen, musst Du aber nicht. (Diese Stunden kosten dann etwas.) Die Fahrklassen und das Alter sind denen in Deutschland gleich - mit 18 Klasse B usw... Arztbesuche, Schule usw... alles for free.
Zum Schluss gab es noch einen Drink: Fresh Coconut mit Honig versetzt, Pineapplejuice und leckeren "Local-Rum". Denn leider bekommen die Touristen hier auch nur den Havana-Club serviert. Na ja... überredet... ich kauf Dir eine Flasche ab!
Mit einem Schlag gab es hinter dem Haus, vor dem wir saßen, ein mega Spektakel. Der Hund des Hauses bellte wie wild die frei laufenden Hühner und Schweine an und war total aufgeregt. Ruben berichtete, dass gerade wieder ein Cockfight stattfindet. Er findet es auch gruselig, aber die Bauern hier fahren total darauf ab.
Als wir wieder in der Stadt ankamen, konnten wir im Stadion noch ein Baseball-Spiel beobachten. Das ist wohl the most famous game in Cuba. Gefolgt von Soccer. Die meisten Kubaner lieben auch unsere Bayern München - Mannschaft. Einer zeigte mir mal sein Handycase mit der deutschen Flage hinten aufgedruckt. (Der gemeine BVB-Fan wird wohl nicht glücklich auf Kuba...)
Vor einem Haus konnte ich eine riesig lange Menschenschlange erkennen. Ich fragte Ruben, was es dort Schönes gibt und er meinte, die Leute stehen für Brot an...

By the way, ich hab immer noch Jetlag. Nachts werd' ich meist zwischen 3-4 Uhr wach - kein Wunder, denn daheim ist es da bereits 10 Uhr und längst Zeit zum Aufstehen. Zumindest, merke ich, wird gerade intensiv das Adrenalin des letzten halben Jahres abgebaut und meine Hummeln haben sich Winterschlaf gelegt, was ein mega gutes Gefühl ist...
Witzig ist auch, ein Arbeitskollege von mir ist gerade parallel auf Thailandurlaub - wenn er ins Bett geht, stehe ich auf und umgekehrt, da uns 12h trennen. Ich muss ihm unbedingt noch auftragen, er soll die Lottozahlen mitbringen...






taste coffee





Zuckerrohrpresse


typical cuban casa

typical Farmer House





hier werden die Kaffeebohnen geröstet

ein bisschen anders als meine Mühle daheim







my guide Ruben







#baseball



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