Das Navi wollte mich immer wieder auf den Bundesstraßen bzw. Autobahnen entlangführen. Ich lies diese jedoch links liegen und nahm die entlegenen Landstraßen und Serpentinen durch die Alpen. Wenn mein Navi mein Beifahrer aus Fleisch und Blut gewesen wäre, dann würde ich wohl heute Abend nur Bild sehen und keinen Ton hören. 😂
Es hat sich gelohnt; ich konnte zuschauen, wie sich die Vegetation rasant änderte - von Zypressen und Palmen, zum Laub- und Nadelgehölz. Nicht nur die Natur veränderte sich, auch die Architektur. Diese nun nicht mehr hauptsächlich mediterran/spanisch geprägt, sondern nun erinnert das Bild an die schweizerische Almhüttenlandschaft.
Im Gegensatz zu gestern gab es nicht ganz so viele süße Örtchen, die ich passierte. Ich versuchte ständig anzuhalten, um mal einen tollen Ausblick zu erhaschen, aber es war wie verhext heute. Entweder hatten die Möglichkeiten zum Anhalten keinen „remarkeble View“ oder ich bekam das erst dann mit, als ich schon vorbeigefahren war, oder ich fuhr in die „falsche Richtung“, weil die ganzen Parkplätze immer auf der anderen Straßenseite zu liegen scheinten. Tröstlich war der Umstand, dass touristisch wieder nix los war, sehr entspannt, so wie ich es mag...
Gap hatte aus meiner Sicht nichts zu bieten, ich fuhr gleich weiter.
Kurz vor Grenoble wurde ich auf einem Schild auf ein „Château Vizilles“ aufmerksam gemacht. Blinker gesetzt und nix wie hin. Schlösser interessieren mich sehr sehr #neuschwansteinverliebt #prinzessin #prinzmitweißemschimmelundso
Eine traumhafte Kulisse mit einem traumhaften anliegenden Park bzw. „Jardin” - kleiner Fluss mit Schwänen und Enten, alles ist mega grün und akkurat #englischeordnung
Ich brauchte dringend einen Kaffee, aber das gestaltete sich hier echt schwierig - alle Cafés und Restarantshatten zu. Es war Montag - anscheinend ist das ein üblicher Ruhetag - sogar in größeren Städten - es hatten sogar zum Teil Supermärkte geschlossen. Ich fuhr weiter nach Grenoble. Erst einmal das erste, auf trip advisor gefundene, Hotel angesteuert. Es sah schon ziemlich cool aus und schien neu zu sein. Sie hatten auch ein Zimmer frei. Suuuper stylish und der Typ an der Rezeption sagte mir, dass sie auch ein neues Hotel-Konzept leben. Ich bekomme hier „24/7 alle Getränke for free“ !! Inkl. Kaffee-Flat!!! Aaarrrgghh... Ich bin mehr als begeistert... und noch mehr als ich die Check-Out-Time höre - bis 12 Uhr und Frühstück von seven to eleven #morgenwachwerdenohnewecker ...
Genug gestaunt - rein in die Stadt ... sehr sehr urban. Ein Typ auf einem Fahrrad steuerte zielgerichtet auf mich zu. Er sprach mich an auf französisch und ich sagte ihm auf English ich bin nicht von hier und spreche kein francaise, da ich vermutete er wolle nach dem Weg fragen. Er antwortete mir, ich sei beautiful und er würde sich gerne mit mir verabreden, ob er wohl meine Telefonnummer haben könne... Wow, so schnell geht’s hier in Italien und Frankreich. Könnte mir in Deutschland nicht passieren, dass mich ein Mann einfach so anspricht #germanguysareveryscared ...
Grenoble ist ebenso eine Universitätsstadt, wie Aix-en-Provence, nur etwas größer. Habe gelesen, dass sogar Schumi nach seinem Ski-Unfall hier im Uniklinikum behandelt wurde. Die Ärzte und Profs sind hier auf Traumabehandlung spezialisiert.
Und es gibt hier eine Straßenbahn, die laut Wiki das Stadtleben enorm aufgewertet hat.
Am Rhône angekommen, sah ich eine Seilbahn, die zu einem Ford auf einer Anhöhe. Es war schon 18:30 uhr und ich schaute auf die Liftzeiten - bis 0:00 Uhr - cool. Los ging’s. Die Gondeln sind echt witzig, sie sind rund und man sitzt mittig -Rücken an Rücken, damit man den Blick in alle Richtungen nach draußen habenkann. Und die Sitze sind wie früher im Kino, man muss diese nach unten klappen. Oben angekommen - was für ein Waaahnsinns-Ausblick...
... hier wohnt also der Herr Ferrero
„Château Vizille“
... gibt nix was es nicht gibt...
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