Donnerstag, 7. Dezember 2017

Thakhek

Thakek ist eigentlich ähnlich dörflich wie Pakxan, nur ein bisschen größer.
Ich entspanne hier und 'vergeude' den Tag mit Lesen, Massage und Kaffee.
Als ich zum FrühMi in einem Restaurant am Flussufer saß hörte ich am Nachbartisch österreichisches Schmeeeh. Da saßen ein älterer und jüngerer Typ und unterhielten sich lautstark. Ich schnappte ein paar Brocken auf wie, "Botschaft" und "Polizei" und "was er durchgemacht hat".
Irgendwie haben die beiden gemerkt, dass ich Deutsche bin und sprachen mich an.
Nach einem kurzen - wo kommste her, wo willste hin - fragte ich, ob sie hier businessmäßig unterwegs seien. Darauf antwortete der Ältere: "Na so ähnlich, wir versuchen meinen ältesten Sohn hier aus dem Gefängnis zu bekommen." Oh Shit... ich fragte was denn passiert ist. Karl-Heinz und sein jüngerer Sohn Jakob erzählten mir, sie haben es über '12 Ecken dieser Welt' erfahren. Er sei zu einer Art 'Work&Travel' unterwegs gewesen in Südostasien. Dann habe er sich hier in Thakhek mit einem 54-jährigen Deutschen für seine letzte Nacht vor der Weiterreise ein Zimmer geteilt - und jetz kommt's - um 4 € zu sparen. Der Deutsche hat auf dem Zimmer Gras gelagert und wollte Hanföl herstellen. Während seines Versuchs hat er sich eine Zigarette angezündet und dann ist das Guesthouse-Zimmer explodiert. Unglaublich! Jetzt sitzen beide schwer verletzt im Knast. Der Deutsche hat wohl schon gestanden. Nach Auskunft von Karl-Heinz steht wohl auf Drogenhandel/-besitz hier in Laos entweder lebenslänglich oder die Todesstrafe. Man hat ihn wohl zu einem Geständnis erpressen wollen, sie sagten ihm, er solle gestehen, erst dann darf er Kontakt zu seiner Familie aufnehmen.
Jakob hat morgen Geburtstag, eig. wollten sie ihn zu Dritt feiern. Als wir uns verabschiedeten wünschte ich den beiden alles Gute und Karl-Heinz sagte "Es wird schon alles gut gehen, irgendwann wird sich das Karma positiv auswirken."




Be(a)er Lao






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