impression area: Montepulciano #PIC-NICALCASEIFICIOCUGUSI

Am letzten Abend lies ich mich auf den Stufen des Piazza del Duomo nieder und genoß die angehende Dämmerung. Es war lau und die Luft bewegte sich angenehm kühlend. Schwalben zogen entlang der vielen Türme ihre Bahnen und schnatterten ganz aufgeregt. Es waren kaum Menschen um mich herum. Auf dem benachbarten Piazza della Cisterna spielte jemand entspannte Melodien mit einer Harfe. Diese Atmosphäre war einfach unbeschreiblich und wunderschön. Als es langsam dunkel wurde, entschloss ich mich zurück ins Hotel zu gehen, aber am Liebsten wäre ich noch ewig dort sitzen geblieben.
Doch es warteten mit Sicherheit noch viele spannende Orte auf mich. Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück weiter. Selbiges war übrigens sehr lustig. Ich sagte der Bedienung, ich hätte gern eine Kanne mit heißem Wasser für mein Porridge und sie brachte mir einen großen Topf. Ich musste so lachen, weil dieser Topf auf meinem Tisch so lustig aussah, als würde ich gleich anfangen wollen zu kochen. 🤣🙈
Ich verabschiedete die Duisburger und stieg ins Auto. Die 'Karre' könnte langsam echt ein bissi „Wasser mit Seife“ vertragen. Ich kann klar und deutlich in die Sandschicht schreiben „Sau“ oder whatever. Vom Innenraum ganz zu schweigen, als hätte es die Innenreinigung vom Autohaus von vor einem Monat nicht gegeben. Na ja, mich kennt ja hier niemand. Obwohl,, mit solchen Äußerungen sollte man vorsichtig sein. Wer weiß, auf wen man alles so trifft in der (eig. ziemlich kleinen) Welt - Randnotiz @Danny. 😉
Mein Zwischenstopp auf dem Weg nach Saturnia war eine Käserei namens „Caseificio Cugusi“. Sara hat mir diese ja empfohlen und nicht zu viel versprochen. Eine traumhafte Lage und meeeegaa leckerer Käse. Es gab hier tolle Picknickplätze mit atemberaubendem Blick auf Montepulciano.
Hier wird der weltberühmte Pecorino hergestellt. Ich probierte den „Fresco“, zum Niederknien lecker mit dieser Kulisse im Hintergrund. Ich fühle mich wie Gott in Italien, oder so ähnlich. ☺️
Der letzte Fahrt-Abschnitt war super interessant, dahingehend, dass die hügelige Landschaft mit ihren Zypressen und imposanten Architekuren der Ortschaften zwar blieb, aber die Vegetation veränderte sich. Es gab nun mehr und mehr an Getreidefelder, auf denen die Bauern viele Heuballen zusammengeschoben hatten.
An meinem Agriturismo angekommen, war ich wieder völlig entzückt. Super idyllisch, wieder außerhalb der Ortschaft, mitten in der Natur gelegen, süßes Zimmer mit eigener Terrasse und kaum Gäste. Hach wie schön.
Frühstück wird auch hier „nur“ auf's Zimmer gebracht.
Ich unternahm nicht mehr viel an diesem Tag. Ich war ziemlich platt von den letzten 2 Wochen. Meine Health-App zeigte mir auch einen Durchschnittswert an Schritten von 13.000 an. So ging ich abends nur noch etwas Essen in dem winzigen Örtchen Saturnia. Wieder fast kein Mensch unterwegs. Die Dame in der einzigen Boutique in der Stadt plauderte etwas mit mir, während ich ein paar Sachen anprobierte. Sie meinte, ich sei der einzige „foreign client“ seit ihrer Wiedereröffnung im Mai.
Mir fällt auf, dass hier eher die Haute Volee urlaubt. Denn alles ist hier extrem teuer. Auch die Restaurants machen einen auf Haut Couture. Ein Restaurant hier, hat wohl einen Michelin-Stern.
Und wie in ganz Italien, auch hier alles vodeoüberwacht. Auf allen möglichen öffentlichen Plätzen Kameras en masse. Seems to be necessary.
Heute machte ich einen kurzen Spaziergang zu den Quellen. Ganz schön viel los, aber ich möchte nicht wissen, was hier los ist, wenn Normalbetrieb in den Sommerferien herrscht.
Super warm und schön anzusehen. Ich beschloss, am späten Abend noch einmal herzukommen. Ich unternahm erst einmal einen Spaziergang nach Saturnia. Oben angekommen belohnte ich mich mit einem äußerst leckeren dunkle Schokoladen-Eis.
Auf dem Rückweg fielen mir erst einmal die vielen Rosmarinsträucher auf, die die Wege und Straßen säumten. Ich muss einfach immer wieder meine Finger daran reiben und den Duft tief einatmen. Mhhhhh...
Mein Kopf ist voller Ideen und Inspiration bei all diesen Bildern, Düften und Eindrücken. Am liebsten würde ich all diese Gedanken festhalten, mit einem Denkarium, wie bei Harry Potter, um es jederzeit abrufbar zum noch einmal erlebbar zu machen.